In der neuen Sat 1-Serie Danni Lowinski kämpft die gleichnamige Titelheldin als kleine Schwester von Erin Brockovich gegen die Reichen. Als gelernte Friseurin, in ihrer Plattenbau-Existenz mit einem ewig nörgelndem, behindertem Vater geschlagen, kann Danni Lowinski nach ihrem Jura-Studium keinen Job als Anwältin finden. Was liegt näher, als den 1-Euro-Jobber zu variieren: eine Minute Beratung für 1. Euro – so lautet ihr Angebot in der Einkaufspassage. In der ersten Folge vertritt die von Annette Frier gespielte Billig-Anwältin eine schwarzarbeitende Haushaltshilfe, die, kaum dass krank wird, nach fünf Jahren von der herzlosen, reichen Familie mit 500 € abgespeist und rausgeschmissen wird. Großes Herz kämpft mit großem Dekoltee (oder umgekehrt): „Das schöne am Armsein ist, dass man nichts zu verlieren hat“ – so lautet jedenfalls der Kampfspruch von Danni. Den erotisch attraktiven Gegenspieler gibt Staranwalt Oliver Schmidt: “Sie ziehen sich an, stoßen sich ab. Möglicherweise stehen ihr beruflicher Ehrgeiz und der gesellschaftliche Klassenunterschied einer gemeinsamen Zukunft im Weg. Das ist Champagnergesellschaft gegen Bierdosengesellschaft”, so Annette Frier. (Quelle: Pressetext)
Gerechtigkeit und Recht sind ja nicht unbedingt das Gleiche. In Zeiten, in denen Pfandbons und Buletten zu Kündigungen führten, kann die Serie diese kleine Verschiebung nutzen, um über Recht zu sprechen, eigentlich aber das gestörte Gerechtigkeitsempfinden der Bierdosengesellschaft wieder etwas aufzumöbeln. Dat perlt, würde Dittsche sagen.
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Auch Anwälte leben prekär: Danni Lowinski
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